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Das Zuordnungsproblem
Studien zum Phon-Phonem-Verhältnis in der Sprachwissenschaft
Volkmar Engerer
Staatsbibliothek Århus
Dieser Essay ist der ernsthafte Versuch eines Nicht-Phonologen, die Phonologie (und die Phonologen) zu verstehen und sich selbst einige Fragen zu beantworten, die phonologische Laien im Universitätsleben und auf linguistischen Kongressen am liebsten umgehen. Warum ist die Phonologie so schwer? Und: Wie hängen die abstrakten Einheiten des Phonologen (z.B. Phoneme) mit den Einheiten der gesprochenen Rede (z.B. Phone) zusammen? Die letzte Frage etikettiert der Autor als das „Zuordnungsproblem“, das er als zentral für das Verständnis phonologischen Tuns ansieht. Anhand zweier einflussreicher phonologischer Theorien (Trubetzkoys funktionaler Strukturalismus sowie die generative Phonologie der 60er Jahre) zeigt der Autor, dass das Zuordnungsproblem schon früh erkannt und (sehr verschieden) gelöst wurde. Neuere phonologische Richtungen wie die nicht-lineare Phonologie haben, wie der Autor argumentiert, aufgrund ihrer autonomisierten, isolatorischen und in steigendem Grad abstraktiven Theoriebildung das Zuordnungsproblem aus dem Auge verloren, wenngleich es in den Nischen der experimentellen Phonologie in seiner ganzen Tragweite erkannt wird und weiterlebt.
Dr. Volkmar Engerer hat Slavistik, Allgemeine Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache studiert. Er war PostDoc-Stipendiat am Osteuropa-Institut der FU Berlin und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bayreuth, TU Berlin und Århus (Dänemark) tätig. Volkmar Engerer ist heute Fachreferent und Seniorforscher an der Staatsbibliothek in Århus (Dänemark).
ISBN 9783895868740. Edition Linguistik 52. 112 S. 2005.