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Während das Italienische einen festen Wortakzent und eine Tendenz zur Pänultimabetonung aufweist, ist das prosodische System des Französischen phrasenbasiert und durch tonale Prominenzen gekennzeichnet, die mit den Rändern prosodischer Einheiten assoziiert sind. Bei der Textvertonung schlägt sich die einzelsprachliche Prosodie in Melodiebildung und rhythmischer Gestaltung nieder, was bei fremdsprachlichen Bearbeitungen maßgebliche Veränderungen erfordern kann. Anhand der italienischen Fassung von Rossinis Guillaume Tell zeige ich, dass bei der Übertragung von Rezitativen durchaus wesentliche Änderungen im Notentext vorgenommen werden, während bei Arien das Bewahren der ursprünglichen musikalischen Gestalt im Vordergrund steht. Die französische Übersetzung von Mozarts Figaro macht deutlich, dass die Nutzung von prosodischen Mustern, die in gesprochener Sprache als markiert gelten, dabei ein flexibles Anpassen des zielsprachlichen Texts an die Musik ermöglicht.