Das Dakota ist eine zur Sioux-Familie gehörende lebende indigene Sprache Nordamerikas. Der Schwerpunkt der vorliegenden Grammatik liegt auf dem Santee-Sisseton-Dialekt; in den Beispielen liegt er auf ganzen Sätzen und Textausschnitten. Behandelt werden Phonetik und Phonologie, die Wortarten und die Wortbildungsmittel, die grammatischen Kategorien, der einfache und komplexe Satzbau sowie Besonderheiten der Literatur des Dakota unter funktionalen Aspekten. Das Dakota gilt als Repräsentant des aktivischen Sprachbaus und weist in seiner Grammatik dessen typische Merkmale auf: Die strikte Unterscheidung zwischen aktiven und stativen Verben und eine Dominanz der Verbalstämme. Die Kodierung der syntaktischen Funktionen von Subjekt und Objekt basiert auf der festen Wortstellung Subjekt-Objekt-Verb (SOV). Die Kennzeichnung der semantischen Rollen Agens, Patiens, Rezipient usw. beruht auf der Kontrolle über die Verbalhandlung und wird mit den aktiven vs. stativen Pronominalreihen markiert. Ein Inventar von Lokativ- und Instrumentalpräfixen nuanciert die Verbbedeutung. Klitika am Satzende bestimmen den pragmatischen Status eines Satzes als Frage, Vermutung, Erzählung usw. und kennzeichnen optional die Sprechereinstellung. Mit einem alten, nicht mehr produktiven Bestand an Nominalklassifikatoren sind große Teile des Wortschatzes inhaltlich gegliedert. Temporale, lokale und modale Relationen werden mit einem umfangreichen Inventar von Adverbien, Verben und anderen sprachlichen Mitteln ausgedrückt. Mit vier ergänzenden Einstiegslektionen können Dakota-Lernende ein Basisinventar zur praktischen Verständigung erwerben.
ISBN 9783969391846 (Hardcover). LINCOM Studies in Native American Linguistics 89. 362 S. 2024.