LINSla 09: Über die Betonung der Substantiva im Kleinrussischen

Artikel-Nr.: ISBN 9783862888191
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Über die Betonung der Substantiva im Kleinrussischen
Ein Beitrag zur Vergleichenden Akzentlehre im Slavischen
 
Johannes Hanusz
 
Die kleinrussische Sprache, wie sie in Ostgalizien bei der Stadt Stanislau gesprochen wird, war neben der polnischen Muttersprache bis zu meinem 19. Lebensjahre meine Umgangssprache. Schon im Jahr 1878 hat mich mein verehrter Lehrer, Prof. L. Malinowski in Krakau, auf die Unterschiede zwischen der russischen und kleinrussischen Betonung aufmerksam gemacht und zugleich angeregt, nähere Untersuchungen darüber anzustellen. Von da an habe ich jedes Jahr Gelegenheit gehabt, einige Wochen mit dem kleinrussischen Volke in der Umgegend von Stanislau, und besonders in den Dörfern Kołodziejówka, Dobrowlany, Uziń, Podłuże und Wołczyniec zu verkehren; diese Gelegenheit benutzte ich, um die Betonungsverhältnisse im Volksmunde genau zu beobachten und jede Erscheinung zu prüfen.
 
Aber erst jetzt habe ich auf erneute Anregung die aus dem Volksmunde und aus der klruss. Literatur gewonnenen Beobachtungen zusammengestellt, um das Verhältnis der klruss. Betonung zu der des Russ. und der anderen, besonders südslavischen Sprachen festzustellen. Es lässt sich nicht verkennen, dass im Großen und Ganzen eine Übereinstimmung zwischen der klruss. und russ. Betonungsweise herrscht, aber im Einzelnen findet man doch viele Abweichungen, welche, wie schon Prof. V. Jagic bemerkt hat, einer näheren Untersuchung wert sind. In der Tat macht sich der Mangel einer derartigen Arbeit sehr fühlbar.  Denn einerseits, auf eine oberflächliche Anschauung gestützt, kommt man zu dem falschen Resultate, dass die klruss. Betonung in früheren Zeiten von der russ. durchaus verschieden  war (Ogonowski,  Stud. 219), andererseits  wird  die klruss. Betonung bei der Herstellung  des  urslav.  Akzentuationssystems fast ganz außer Acht gelassen. (Aus dem Vorwort). (Re-edition, originally published 1883 in Leipzig).
 
ISBN 9783862888191. LINCOM Slavica 09. 101pp. 2017.
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