Walpurgis
und andere Harzgeschichten
Ulrich J. Lüders (Hrsg.)
Wahrlich lebhaft werden die Geschehnisse in der Geschichte über die Walpurgnisnacht am Brocken beschrieben, um die Dramatik des Hexenfestes darzustellen: es wird gebraten, geschmort, gesotten, es brodelt und brotzelt. Schwefelgeruch liegt in der Luft, die Hexen hopsen und tanzen, fliegen auf derlei Gerätschaften, wie Mistgabeln, Ziegenböcken oder auch auf den Rücken hilfloser junger Männer. Diese und eine Reihe weiterer Märchen und Sagen vermitteln die mystische Stimmung, die einst und zum Teil bis heute in der urigen Wald- und Gebirgslandschaft des Harzes herrscht. Höllenrüpel, Zwerge, Elben und Hexen, Zauberer, Erdmännlein, Gnome, Wassermänner oder der Gübich, der König der Zwerge, treten als Protagonisten auf und treiben ihr Unwesen im Harz und ärgern die Harzbewohner. Hexen nehmen die Gestalt von Katzen oder Eulen an, um die Menschen auszuspionieren. In der durch Bergbau gekennzeichneten Gegend spielen immer wieder die nach Erzen suchenden Venediger eine Rolle, und natürlich die über die Maßen schönen Prinzessinnen, denen kein Ritter-Jüngling gut genug ist oder die dem Teufel in Gestalt eines schönen Jünglings verfallen.
Eine der klassischen Textsorten der deutschen Literatur ist die Sage, die traditionsreichsten von ihnen wurden im Harz erzählt und aufgezeichnet. Für diesen Band wurden zumeist längere Geschichten aus den alten Quellen gewählt, die sich doch durch einen größeren Spannungaufbau und längeren Handlungsgang gegenüber den zahlreicheren sehr kurzen, Plot-artigen Erzählungen auszeichnen. Am Ende des Buches gibt ein kleines Glossar Auskunft über seltene Wörter und Begriffe.
ISBN 9783862887163. lincom pocket . Kurzgeschichten. 194 S. 26 Abbildungen. 2016.