Rabγūzīs Syntax
Jakob Schinkewitz
Im Jahre 710/1310 schrieb Rabγūzī in der türkischen Sprache seine Qïṣaṣ-ul-anbiyá 'Prophetengeschichten'. Wir wissen nur, dass der Verfasser Richter im Dorfe Rïbáṭ-oγuzï (in Turkestan) war und dass sein voller Name ist: Burhán-ud-d²n oγlï Náṣir-ud-d²n. Er nannte sich Rabγūzī, »damit der Suchende schnell finde, der Hörende bald erkenne«, wie er selbst in der Einleitung zu seinem Werke sagt.
Im Jahre 1859 hat N. Ilminskii diese Prophetengeschichten nach der Handschrift der Petersburger Akademie und nach vier anderen Privathandschriften in Kasan drucken lassen. Aber diese Ausgabe ist sehr selten geworden und ist heute kaum irgendwo zu finden. Später in Kasan gedruckte Ausgaben, welche uns in Westeuropa zur Verfügung stehen, enthalten zu viele sprachliche Neuerungen — sie sind eingeführt, um dem Leser die Lektüre zu erleichtern — und zu viele Fehler, als dass sie für wissenschaftliche Zwecke benutzt werden könnten. In der Kasaner Ausgabe von 1891 z. B. finden wir, dass Rabγūzī sein Werk im Jahre 809 (h.) begonnen habe, und am Ende seines Buches sagt Rabγūzī selbst, dass er nach einem Jahre schwerer Arbeit, im Jahre 710, es zu Ende geführt habe. Das Buch wäre also 100 Jahre früher erschienen, als es angefangen wurde (aus der Einleitung).
Inhalt: Literatur (Die Quellen über Rabγūzī). Einleitung. Kopula. Übereinstimmung des Subjekts und des Prädikats in der Zahl. Anrede. Gebrauch der Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Ablativ, Äquativ, Instrumental, Allativ). Partizipien. Infintive. Gerundien. Reine Verbalformen. Partizipalformen. Gerundialformen. Nominalformen. Hilfsverba. Bildungen von reinen Verbalformen, Nominalformen. Mit dem Hilfsverbum är- ‘sein‘ zusammengesetzte Formen. Mit dem Hilfsverbum tur- zusammengesetzte Formen (Originally published 1926/1927 in Berlin).
ISBN 9783862888221. LINCOM Orientalia 86. 109pp. 2017.