Die Sandawe
Linguistisches und ethnographisches Material aus Deutsch-Ostafrika
Otto Dempwolff
Die etwa 20000 Sandawe - in amtlicher Schreibung Wassandaui – leben im Bezirk Kilimatinde in Deutsch-Ostafrika. Die mir bekannte Literatur über das Volk und ihr Land beschränkt sich auf Mitteilungen in Reiseberichten. Aus diesen Reiseberichten geht hervor, dass die Sandawe eine von ihren Nachbaren gänzlich abweichende Sprache besitzen, die merkwürdigerweise sich der Schnalzlaute bedient. Diese Tatsache ist von so großer und anerkannter Wichtigkeit für die Linguistik und Ethnologie Afrikas, dass sie allein die eingehende Beschäftigung gerade mit dieser Gruppe von Sprechern, die sonst abseits der großen Karawanenstraßen ein wirtschaftlich unbedeutendes Leben führt, rechtfertigen kann.
Während meines Aufenthaltes unter den Sandawe vervollständigte ich meine Sprachkenntnisse soweit, dass ich mich auch mit denjenigen verständigen konnte, die nicht Suaheli sprachen. Ich machte ethnographische Beobachtungen, beschäftigte mich mit dem Aufzeichnen von Texten, und vervollständigte insbesondere meine phonographischen Aufnahmen von Liedern (nach der Einleitung). (Re-edition. Originally published 1916 in Hamburg).
Inhalt: Erster Teil: Zur Linguistik (Phonetik. Grammatik. Vokabular. Sprachvergleichung). Zweiter Teil: Zur Ethnographie (u.a. Politische Verhältnisse. Rechtspflege. Familie. Geburt und Tod. Religion. Totemismus. Medizin. Zeitrechnung und Astronomie. Märchen. Lieder. Physische Anthropologie).
ISBN 9783862900794. LINCOM Gramatica 223. 196 S. 48 Abb. 2020.