Kontrollierter Anbau von Hypericum perforatum und Untersuchung der methanolischen Extrakte als Grundlage für die Standardisierung auf das Gesamtwirkungsspektrum
Andrea Denke
Dr. Heinrich-Baur-Preisträgerin 1999
Das Johanniskraut, Hypericum perforatum, gehört zu den ältesten Arzneipflanzen. Seit dem Mittelalter ist seine psychoaktive Wirkung bekannt und wird gezielt eingesetzt. Die antidepressive Wirkung von Hypericum perforatum gilt heute als gesichert und auch die Schulmedizin setzt Johanniskraut in der Phytotherapie erfolgreich bei depressiven Verstimmungszuständen bis zu mittelschweren Depressionen, bei nervöser Unruhe und Schlafstörungen ein.
In diesem Buch wird der Einfluß unterschiedlicher Anbaubedingungen auf die Qualität und die Inhaltsstoffzusammensetzung von Extrakten aus Johanniskraut dargestellt. Die Drogenqualität wurde anhand methanolischer Extrakte in einem einfachen biochemischen Testsystem der Peroxidasekatalysierten Dimerisierung von L-Tyrosin bestimmt. Dieses Testsytem steht in einem möglichen Zusammenhang mit der medizinischen Indikation dieser Pflanze, der Depression. Eine Quantifizierung der wichtigsten Inhaltsstoffe von Hypericum perforatum erfolgte parallel dazu. Momentan wird aufgrund des geänderten medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisstandes im Bereich der Phytotherapie nicht mehr auf Hypericin als Leitsubstanz dieser Droge, sondern als Zwischenlösung auf die Extraktmenge (Trockengewicht) standardisiert.
Mit dem verwendeten Testsystem, der POD-katalysierten Dimerisierung von L-Tyrosin, kann die Gesamtaktivität von Hypericum-Extrakten schnell beurteilt werden. Es wird daher als neuartige und physiologisch relevante Grundlage für die Standardisierung von Hypericum-Extrakten vorgeschlagen.
[The book shows the results of planting of Hypericum perforatum (St. John's wort) under controlled conditions. The biochemical investigations of methanolic extracts lead to a new discussion of the standardization of the drug.]
ISBN 9783895865015. LINCOM Studies in Pharmacy 01. 1998.