I. Günther
Ich konzentriere mich in dieser Arbeit besonders auf die deutschen Bestandteile des Rotwelsch oder ‚Gaunerdeutschen’. Dies liegt einerseits an den Schwierigkeiten, die die fremdsprachlichen Elemente der Sprache (mit Wörtern aus dem Jiddischen, Italienischen, Spanischen und Hebräischen) dem Nichtphilologen zu bereiten pflegen, andererseits an der Tatsache, dass gerade die in unserer Muttersprache wurzelnden Gebilde des Gaunerdeutschen in der bisherigen Literatur viel zu wenig Beachtung gefunden haben (aus dem Vorwort).
Inhalt: Vorwort. Verzeichnis der benutzten Quellen und Literatur. I. Einleitung. II. Quellen und literarische Behandlung der deutschen Gaunersprache. III. Ursprung und Zweck der Gaunersprache, Erklärung einzelner charakteristischer Eigenheiten. IV. Die Sprachenmischung (Einfluss des Hebräischen bzw. Jiddischen, der Zigeunersprache, des Tschecho-Slawischen, des Lateinischen und Griechischen, des Französischen und Italienischen, des Englischen und der skandinavischen Sprachen). V. Die künstlichen Wortentstellungen (Wortverlängerungen und -Verkürzungen Umsetzung von Silben und Buchstaben, etc.). VI. Der einheimische Wortschatz (Archaismen, Mundartliches, Hervortreten des Niederdeutschen, Standes- und Berufssprachen, insbesondere der Jäger-, Soldaten-, und Studentensprache). VII. Der einheimische Wortschatz II (Lautmalerei, Wortbildungen nach den Haupttätigkeiten und Eigenschaften von Lebewesen und Dingen, die ‚gaunerische Farbenlehre’. VIII. Der einheimische Wortschatz III (Vergleiche aus dem Leben der Natur). IX. Der einheimische Wortschatz IV (Personifikation lebloser Gegenstände, Erhebung von Eigennamen zu Gattungsbegriffen. X. Schluss: Wert von Kenntnissen der Gaunersprache bei Juristen und Sprachforschern, Fortleben rotwelscher Ausdrücke oder Redensarten in der heutigen Umgangssprache.
Re-edition. Originally published 1905 in Leipzig.
ISBN 9783862884841. LINCOM Gramatica 188. 101pp. 2014.