Etymologisches Wörterbuch des deutschen Grundwortschatzes
Hermann Bluhme
Universiteit Antwerpen
Sprache ist wie ein Fluß: Man hat nie dasselbe Wasser vor sich, aber immer denselben Fluß. Ein etymologisches Wörterbuch vereinigt beide Aspekte. Es zeigt die Wörter der Gegenwart und wie sie sich entwickelt haben, wie ihr Lautstand sich über die Jahrhunderte ändert und wie aus einer alten Bedeutung eine neue entsteht. Es löst den Widerspruch zwischen dem Wandel des Wortkörpers und der Konstante der Verständigung.
Das vorliegende Wörterbuch möchte noch etwas mehr leisten, nämlich
1. es zeigt die phonologischen und phonotaktischen Bedingungen des Lautwandels,
2. die Häufigkeit des Übergangs zwischen den verschiedenen Lauten,
3. die unterschiedliche Behandlung des eigenen Wortschatzes und der Lehnwörter,
4. eine Sammlung der Lehnwörter nach Ursprungssprachen,
5. es behandelt lautmalende Wörter als eine eigene Gruppe,
6. es enthält eine umfangreiche Liste von Palindromen,
7. die Wanderwege der Wörter über den europäischen Kontinent,
8. den Wortschatz nach 46 Bedeutungsfeldern geordnet und
9. die Zusammenhänge zwischen Wortbedeutungen und der Entlehnung von Kultur- und Naturgut,
10. die Beziehungen zwischen den Lauten des gesprochenen Wortes und den Buchstaben der Schrift.
Alle Angaben werden mit umfangreichen statistischen Darstellungen untermauert, sie gründen sich auf den deutschen Grundwortschatz von 3800 Morphemen, aus denen sich der gesamte deutsche Wortschatz ohne die Fremdwörter aufbauen läßt.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort
2 Anleitung
2.1 Neuhochdeutsch
2.2 Wortfeld
2.3 Lehnwörter
2.4 Verwandte Wörter
2.5 Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch
2.6 Niederländisch, Mittelniederländisch
2.7 Englisch, Altenglisch
2.8 Germanisch
2.9 Lateinisch
2.10 Griechisch
2.11 Slavisch
2.12 Indogermanisch
2.13 Bemerkungen
2.14 Abkürzungen
3 Phonologie des Deutschen
3.1 Rechtschreibung und Graphik
3.1.1 Quantitätsangabe in der Rechtschreibung
3.2 Phonologisches System
3.2.1 Vokale
3.2.2 Konsonanten
3.3 Phonotaktik
3.3.1 Ubergangswahrscheinlichkeiten: absolute Frequenz
3.4 Wortanlaut und semantische Klasse
4 Wortverwandtschaft
5 Morphologie
5.1 Affixe
5.2 Wortzusammensetzungen
6 Onomatopoetika und Palindrome
6.1 Laut- und Bewegungsnachahmung
6.2 Onomatopoetika
6.3 Lautmalende Lehnwörter
6.4 Palindrome
6.4.1 Palindrome ohne Bedeutungsänderung
6.4.2 Palindrome mit Bedeutungsänderung
6.4.3 Palindrome mit Bedeutungsbeziehung
7 Lehnwörter
7.1 Wanderwege
7.2 Mundartwörter
7.3 Mundarteinflüsse
7.4 Entlehnungen aus dem Jiddischen
7.5 Andere Volksetymologien
7.6 Mehrfache Entlehnungen
8 Liste der Lehnwörter nach Sprachen
8.1 Altfranzösisch
8.2 Arabisch .
8.3 Baskisch (Vaskonisch)
8.4 Englisch
8.5 Französisch
8.6 Gallisch und Keltisch
8.7 Gotisch
8.8 Griechisch
8.9 Hebräisch
8.10 Italienisch
8.11 Jiddisch
8.12 Lateinisch
8.13 Mitteldeutsch
8.14 Ostmitteldeutsch
8.15 Westmitteldeutsch
8.16 Mittellateinisch
8.17 Mittelniederdeutsch
8.18 Mittelniederländisch
8.19 Niederdeutsch
8.20 Niederländisch und Flämisch
8.21 Oberdeutsch
8.22 Persisch
8.23 Pikardisch
8.24 Semitisch
8.25 Skandinavisch
8.26 Slavisch
8.27 Spanisch
8.28 Tschechisch
9 Die Einteilung des Wortschatzes nach der Wortbedeutung
9.1 Allgemeines
9.2 Der Wortschatz nach seinen Bedeutungsfeldern
9.3 Direkte Entlehnungen aus Nachbarsprachen
10 Der Wortschatz nach Bedeutungsfeldern
10.1 abs: Abstrakta
10.2 agr: Landwirtschaft
10.3 arb: Arbeiten
10.4 atm: Atem
10.5 bal: Ball, rund, dick
10.6 bau: Bau, Gebäude, Möbel
10.7 bit: Bitten
10.8 bon: Nutzpflanzen
10.9 bot: Pflanzen- und Pflanzenteile
10.10cup: Gefäße, Behälter
10.11emo: Emotionen, Gefühle
10.12erd: Erden, Steine
10.13ess: Essen und Trinken
10.14far: Farben
10.15feu: Feuer, Rauch
10.16fis: Fische, Wassertiere
10.17for: Formen
10.18gra: Grammatik, Affixe
10.19hol: Holz und Holzgeräte
10.20hum: Menschen
10.21int: Intelligenz, Klugheit, Dummheit
10.22kor: Körperteile: hum, zoo, Körpertätigkeiten
10.23kra: Krankheiten
10.24kul: Kultur
10.25lag: Lage
10.26lan: Landschaft
10.27lau: Laute, Geräusche, sprechen
10.28lug: Lug und Trug
10.29met: Metalle
10.30num: Zahlen, Quantität
10.31ohr: hören
10.32per: Persönlichkeit, Charakter
10.33see: Seefahrt, Schiffe
10.34seh: Sehen, Sicht
10.35sex: Fortpflanzung, Liebe
10.36sta: Zustand, Eigenschaft
10.37sto: Stoffe, Kleidung
10.38tra: Transport, Handel
10.39vog: Vögel
10.40waf: Waffen, Streit, Jagd
10.41wal: Verwaltung, Gewalt, Tod
10.42weg: Bewegung
10.43wer: Werkzeug, Geräte
10.44wet: Wetter, Zeiten
10.45zon: Nutz- und Haustiere .
10.46zoo: andere Tiere und Tierteile
11 Indogermanisch
12 Indogermanisch-semitische Beziehungen
13 Der Ursprung der Indogermanen
Anhang
Hauptteil
Tabellenverzeichnis
1 Abkürzungen von Sprachen und Namen
2 Andere Abkürzungen
3 Rechtschreibung und Graphik
4 Vokale
5 Langvokale mit -h
6 Konsonantenverdopplung
7 Übergangswahrscheinlichkeiten für Buchstaben im Morphem
8 Konsonanten
9 Morphemlänge
10 Übergangswahrscheinlichkeiten im Morphem: phonologisch
11 Morphembildung
12 Übergang Vokal zu Konsonant, Absolute Frequenz
13 Semantische Klasse und Wortanlaut
14 Produktive Suffixe
15 Unproduktive Suffixe
16 Vokale im Grundwortschatz
17 Konsonanten im Grundwortschatz
18 Palindrome mit Bedeutungsänderung
19 Ähnliche Konsonanten
20 Lehnwörter aus allen Sprachen
21 Der Wortschatz nach Bedeutungsfeldern
22 Wortfeld und Häuffigkeit
23 Wortfeld und Entlehnung
24 Phonemsystem des Indogermanischen
25 /l/r/-Laute
26 /t/-Endung
27 /nd/-Endung .
28 semitisches Lehngut
29 Chinesische Kontakte
30 Finnougrische Kontakte
ISBN 9783895868054 (Hardbound). LINCOM Handbücher der Sprachwissenschaft 20. 670 S. 2005.