Über die Singbarkeit der Sprachen (e-paper)

Référence: ISBN 9783862884094[2]
29,00


Über die Singbarkeit der Sprachen
Harro Stammerjohann
 
Abstract:

Das Italienische gilt als besonders singbar. Beruht diese Behauptung auf einem kulturellen Vorurteil, weil die Oper aus Italien kam, die europäische Vokalmusik italienisch dominiert war und die Sänger italienisch geschult waren, oder läßt sie sich linguistisch begründen, etwa mit dem relativen Vokalreichtum, und hat womöglich, umgekehrt, die besondere Singbarkeit der italienischen Sprache zur Dominanz der italienischen Vokalmusik beigetragen? Es wird argumentiert, daß, wie gut man eine Sprache singen kann, davon abhängt, wie gut man die Sprache kann, und daß die Klagen über die Unsingbarkeit von Sprachen, etwa des Deutschen im Vergleich zum Italienischen, von Sängern kommen, die diese Sprachen nicht können. Wenn man sie kann, ist jede Sprache singbar; die singbarste ist deshalb die Muttersprache, aber weil die italienische Sprache diejenige Fremdsprache ist, die die meisten nichtitalienischen Sänger am besten können, und vielleicht auch, weil die italienische Musik besonders eingängig ist, ist das Italienische in den Ruf gekommen, singbarer zu sein als andere Sprachen. Das ist ein kulturelles Vorurteil, vergleichbar dem heutigen Vorurteil, daß Popmusik englisch sein müsse.
 
in: Overbeck, Anja & Matthias Heinz (Hrsg.). 2012. Sprache(n) und MusikAkten der gleichnamigen Sektion auf dem XXXI. Romanistentag (Bonn, 27.09.-01.10.2009). ISBN 9783862884094[2]: 23-37. 
 
Der Gesamtband ist als Hardcover: ISBN 9783862884094 und als e-book erhältlich: ISBN 9783862900053 . 
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